Am Anfang meiner Selbstständigkeit hatte Nachhaltigkeit noch einen schlechten Ruf. „Ach, dieses Ökozeug ist auch nicht besser als konventionelles. Und dazu auch noch teurer.“ So war oft der Tenor.
Und, diese Meinung vertreten auch heute noch viele.
Als ich kürzlich über meine Anfänge nachdachte, fiel mir ein Gespräch mit einem Interessenten ein, das ich vor einiger Zeit hatte.
Ich erklärte ihm, was nachhaltiges Design bedeutet und welche Vorteile es hat. Was er mit umweltbewusstem Branddesign erreichen kann. Und da fiel er mir regelrecht ins Wort und meinte: „Wir würden ja schon gern mehr auf Nachhaltigkeit achten. Auch bei unserem Marketing. Die Drucksachen und so. Aber wir können uns das nicht leisten. Das ist einfach zu teuer.“ (Aus dem Auftrag wurde übrigens nichts.)
Ja, ja dachte ich so bei mir. Mal wieder das übliche Argument. Und ja, Nachhaltigkeit kann eine Investition sein. Aber teuer? Ist das wirklich so? Lass mich dir dazu eine Geschichte erzählen.

Ist Öko-Design teuer?
Ich hatte vor ein paar Jahren einen Kunden, der sein Branding, vor allem seine Werbe-Drucksachen und Verpackungen nachhaltiger machen wollte. Auch er meinte damals: „Das wird bestimmt sehr teuer, oder?“ Ich: „Schauen wir mal“.
Also haben wir uns alles angesehen, was er bisher gemacht hat und was geplant war. Auch sein Logo, sein gesamtes Branddesign, haben wir uns angesehen (meinen Markencheck gab es damals noch nicht) und genau unter die Lupe genommen.
Das Ergebnis unseres Checks?
Sein gesamtes Branding passte eigentlich nicht mehr zu seiner nachhaltigen Mission. Da war zum Beispiel das Logo. Es war weder flexibel einsetzbar noch war es für seine Zeitungsanzeigen in Schwarz-weiß geeignet – zu kleinteilig und schlecht erkennbar. Und es war zudem schon arg in die Jahre kommen. Er meinte: „Ja, ich weiß, es ist mir schon lange ein Dorn im Auge. Ich mag es ehrlich gesagt auch nicht mehr sehen.“ 😉

Und dann habe ich ihn gefragt: „Was glaubst du, kostet dich eigentlich dein aktuelles Design?“ Einen Moment lang wurde es still. Dann: „Wie meinst du das?“ Also, habe ich ihm ein paar Beispiele aufgezählt. Das waren unter anderem …
- Seine mit Informationen vollgestopften Flyer. Die höchstwahrscheinlich oft ungelesen im Müll landeten.
- Dazu auf Hochglanzpapier gedruckt – es soll ja wertig aussehen. Ja, Glanz kann edel aussehen, wenn’s gut gemacht ist und zum Business passt, aber seine umweltbewussten Kund*innen wird es eher abgeschreckt haben.
- Das Logo? Es war nicht nur in die Jahre gekommen, er hatte es auch nur in „Farbig“ als JPG vorliegen. So kostete ihn jede Anpassung (anderes Format, s/w, andere Anordnung der Elemente) extra Geld.
„Mist“, meinte er schließlich. „Da verbrenne ich ja richtig Geld …“
Wie du mit nachhaltigem Design bares Geld sparen kannst
„Ja“, sagte ich und ging noch mal auf ein paar besonders wichtiges Aspekte ein, die ihm deutlich machten, dass nachhaltiges Design nicht einfach „teuer“ ist.
Nachhaltiges Design ist für clevere Unternehmer*innen, die weiter denken, vorausschauend planen und investieren.

- Nachhaltiges Design steht für ein Design, das langlebig und flexibel ist.
- Es kann für mehr Klarheit sorgen.
- Weniger Werbung für die Mülltonne, dafür mehr Qualitäts-Printwerbung.
- Bessere Wiedererkennung.
- Und vor allem: eine Marke, die nicht nur grün aussieht, sondern es auch ist!
Wir haben dann sein Branding modernisiert, mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit. Haben für Drucksachen und Verpackungen nachhaltige Materialien gewählt, Versand mit einem Mehrwegsystem, und ein flexibles, reduziertes Branddesign entwickelt. Weniger ist oft mehr. Zumal es hier perfekt passte. Und dazu mit mehr Wirkung.
Öko-Design, eine clevere Investition, die sogar Geld sparen kann
Das Beste zum Schluss: Wir haben es sogar geschafft, die Druckkosten zu reduzieren. Wie das ging?
- Wir haben die benötigte Menge an Flyern, Visitenkarten & Co. realistisch geplant. Die Auflagen wurden kleiner.
- Die Seitenzahl des Flyers reduziert und ein Recyclingpapier gewählt, dass sogar einen Tick günstiger war als das bisher verwendete Hochglanzpapier aus Frischfasern.
- Dazu ein hochwertigeres, nachhaltiges Image kreiert, das die richtigen, umweltbewusste Kund*innen anspricht.
Du siehst, Nachhaltigkeit muss keineswegs teuer oder teurer als „normales“ Design sein. Sondern es ist eine Investition in Klarheit, Glaubwürdigkeit und kann sogar für Ersparnisse sorgen.
Was denkst du?
Ist „Öko“ für dich eher teuer? Oder gut investiertes Geld für dein nachhaltiges Business?
Du hast Fragen? Schreib’s ins Kommentarfeld. Oder schick mir eine E-Mail.