Wie das so ist – man steckt gerne in seiner Bubble fest und denkt, ist doch alles klar. Aber oft ist das ein Trugschluss. Auch mir geht es manchmal so. Gerade wenn es um nachhaltiges Design geht, merke ich, dass vielen gar nicht bewusst ist, was das genau bedeutet. Geht es dir auch so? Dann lass uns das heute mal genauer aufdröseln.
Nachhaltiges Design ist mehr als nur ein grünes Logo oder dein Flyer auf Recyclingpapier gedruckt. Es geht darum, Produkte, Verpackungen, digitale und gedruckte Medien so zu gestalten, dass die Umwelt möglichst wenig belastet wird. Und das in ihrem gesamten Lebenszyklus. Soweit es eben möglich ist. Vom ersten Entwurf bis zur Entsorgung oder Weiterverwertung.
Inhalt
Einflussfaktoren beim nachhaltigen Design
1. Materialeffizienz – Weniger ist mehr. Nachhaltiges Design setzt auf durchdachte Materialwahl, um Ressourcen zu sparen.
2. Energieeffizienz – Ob bei der Produktion, im Betrieb oder beim Druck: Der Energieverbrauch sollte so gering wie möglich gehalten werden.
3. Schadstoffarm – Giftige Farben, Lacke oder Kunststoffe? Nein, danke! Nachhaltiges Design bevorzugt umweltfreundliche Alternativen.
4. Abfallvermindernd – Schon beim Designprozess wird darauf geachtet, Müll zu vermeiden, sei es durch minimalistische Verpackungen oder digitale statt gedruckte Lösungen.
5. Langlebig – Wegwerfprodukte? Nein! Nachhaltiges Design sorgt für Qualität und Beständigkeit. Für Mehrfacheinsatz und spart zudem Kosten.

6. Recyclebar – Materialien, die am Ende ihres Lebens nicht auf der Müllhalde landen, sondern in den Kreislauf zurückgeführt werden können, sind ein Muss. Folien und Lacke gilt es zu vermeiden, auch wenn sie umweltfreundlich sind.
7. Logistikgerecht – Intelligente Gestaltung reduziert Transportwege und Emissionen. Beispielsweise durch platzsparende Verpackungen. Druckprodukte am besten von der nächstgelegenen Umweltdruckerei.
8. Nutzungsgerecht – Nachhaltigkeit bringt nichts, wenn das Produkt unpraktisch ist. Gutes Design ist immer nutzerfreundlich.
9. Sozial verträglich – Nachhaltiges Design berücksichtigt faire Arbeitsbedingungen und ethische Produktionsweisen.
10. Wirtschaftlich – Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit müssen sich nicht ausschließen. Im Gegenteil: Weiterdenken, vorausschauend planen. So kann man mit durchdachten Lösungen mittel- und langfristig Kosten sparen.
11. Kreislauffähigkeit  – Produkte und Materialien sollten so gestaltet sein, dass sie wiederverwendet, recycelt oder biologisch abgebaut werden können. Das verhindert Müll und fördert die Kreislaufwirtschaft. (Stichwort: Cradle to Cradle)
Nachhaltiges Design in der Praxis – Ein Beispiel
Nehmen wir an, eine Kundin beauftragt mich mit ihrem Branddesign. Sie führt eine Maßschneiderei und setzt auf fair und nachhaltig produzierte Stoffe. Ihre Kleidung ist zeitlos und langlebig, und sie verwertet Stoffreste für kleine, individuelle Accessoires. Ihr Geschäft verkörpert Nachhaltigkeit und das sollte sich auch im Design widerspiegeln.
Nachdem sie meinen Fragenkatalog ausgefĂĽllt hat, damit ich ihre Marke, ihr Angebot und ihre Zielgruppe genau verstehe, beginnt meine Arbeit. Dabei achte ich besonders auf folgende Aspekte:
- Ein zeitloses, langlebiges Logo – Wie ihre Produkte sollte auch ihr Logo minimalistisch und klar gestaltet sein. Es bleibt über Jahre aktuell und ist flexibel einsetzbar – in allen Größen und Formaten. Es funktioniert ebenso in Schwarz-Weiß und ist modular gestaltet, sodass es sich je nach Einsatzzweck leicht anpassen lässt.
- Nachhaltige Farbwahl – Vor allem für Printprodukte ist es wichtig, die Anzahl der verwendeten Farben zu reduzieren. Denn jede Farbe bedeutet zusätzlichen Ressourcenverbrauch. Eine smarte Farbwahl reduziert so den ökologischen Fußabdruck und je nach Druckverfahren auch Kosten.
- Materialbewusste Gestaltung – Falls Druckprodukte gewĂĽnscht sind, wähle ich Recyclingpapier und umweltfreundliche Druckverfahren. Ich empfehle Druckereien, die mit Ă–ko-Farben arbeiten und klimaneutral drucken. – Wobei, die Sache mit dem „klimaneutral“ da bin ich etwas skeptisch, wie viel das wirklich bringt. Auch grundsätzlich. Bäume zu pflanzen sehe ich inzwischen etwas kritischer.
- Digitale Nachhaltigkeit – Falls sie eine Website benötigt, achte ich auf ressourcenschonendes Webdesign: optimierte Ladezeiten, reduzierte Datenmengen, einen Green Hoster, Stichwort: Ökostrom und noch einige weitere Aspekte.
Ein reales Beispiel zur Langlebigkeit
Letzte Woche klingelte mein Telefon. Eine liebe Kundin meldete sich: „Heidrun, ich brauche etwas fĂĽr mein Schaufenster. Einen Kundenstopper! Ich hab so einen kleinen Aufsteller gefunden, und dachte, ich bastele mir da schnell was zusammen … Aber dann dachte ich: Die Heidrun hat doch bestimmt eine bessere Idee!“ – „Klar“, sage ich. „Erzähl mal, woran hast du gedacht!“

Während sie mir ihre Ideen und Gedanken mitteilt, rattert es schon in meinem Kopf. Wir überlegen hin und her, bis es bei mir plötzlich Pling macht: „Moment mal, das geht doch viel einfacher!“ „Wir haben doch letztes Jahr das A3-Roll-up für deinen Pop-up-Store gemacht. Extra ohne Datum oder Informationen mit Verfallsdatum, damit du es immer wieder nutzen kannst!“
Ein Moment Stille. Dann lacht sie: „Mensch, Heidrun, daran hab ich gar nicht mehr gedacht! Das ist perfekt!“ Und so hat meine Kundin:
âś… Zeit gespart, weil sie nichts Neues gestalten muss.
✅ Geld gespart, weil kein neuer Druck nötig ist.
âś… Ressourcen geschont, weil nichts Neues produziert werden muss.
Genau so geht nachhaltiges Design: ➡️ Durchdacht gestalten. Vorausschauend denken. Mehrfachnutzen schaffen – für die Umwelt und dein Budget. Win-Win.
Wie wirkt nachhaltiges Design und warum lohnt es sich?
Du fragst dich, brauche ich das wirklich? Ist das nur etwas für nachhaltige Unternehmen? Nein. Keineswegs. Weil es nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch für dein Business. Es zeigt deinen Kund*innen, dass du verantwortungsbewusst handelst. Es spart langfristig Kosten, weil weniger Material und Energie verbraucht werden. Und es sorgt für ein gutes Gefühl – für dich und deine Kund*innen.
Selbst, wenn es „nur“ der Druck auf umweltfreundlichem Recyclingpapier ist und du einen Green Hoster für deine Website nutzt. Es ist ein Anfang. Und du weißt ja, jeder kleine Schritt zählt. Auch deiner. Und so können viele kleine Schritte zu etwas Großem werden.
Also, bist du dabei? Fordere am besten gleich meinen nachhaltigen Markencheck fĂĽr 0 Euro an. Du hast du Fragen an mich? Buch‘ dir einfach einen Telefontermin.
Lass uns gemeinsam dafĂĽr sorgen, dass umweltbewusstes Design nicht die Ausnahme, sondern der Standard wird. đź’š
PS: NatĂĽrlich arbeite ich selbst so nachhaltig und umweltfreundlich wie möglich. Lies dazu gerne meine Blogbeiträge oder klick auf „mein GrĂĽnes BĂĽro„.