Grundsätzlich ist die Herangehensweise für jedes Logo die gleiche, auch für dein nachhaltiges Logo. Zuerst stelle ich dir einige essenzielle Fragen. Danach gibt es erste Ideen, in welche Richtung es gehen kann. Recherche zu Logos von Mitbewerbern, Ideenfindung und ein Moodboard für’s „Look & Feel“. Weiterer Austausch, Abstimmungen und erst dann kommen die Logoentwürfe. Soweit so gut.
Wie kannst du nun selber zu einem nachhaltigen Logo kommen?
Du bist ein:e Selbermacher:in? Versuche es, wenn du Spaß daran hast. Vielleicht bist du ein Naturtalent? Oder: Was du auf jeden Fall mit meinen Tipps erreichen kannst, für eine gute Vorbereitung sorgen, wenn du dich für eine professionelle Umsetzung durch eine Grafikdesignerin oder -Desiger entscheidest.
Soll dein Logo zudem nachhaltig werden, lies unbedingt bis ganz ans Ende. Dort gibt es noch ein paar Bonus-Tipps.
Also, angenommen, du möchtest dein Logo selbst gestalten oder Vorarbeit für eine:n GrafikDesigner:in deiner Wahl leisten, dann habe ich folgende Tipps bzw. Fragen für dich.
Step 1 – Die Vorarbeit …
- Frage dich zuerst: Was macht dich aus? Was ist deine Botschaft? Deine Mission? Deine Vision? Wofür brennst du und was treibt dich an? Was ist dir besonders wichtig? Was willst du vermitteln?
- Was ist dein Produkt bzw. deine Dienstleistung? Was ist das Besondere daran? Worin bist du besonders gut? Und was haben deine Kunden davon, wenn sie bei dir kaufen oder buchen? Warum sollten sie es tun?
- Wer ist deine Zielgruppe? Wer ist dein Wunschkunde? Stelle dir deine Kundin oder deinen Kunden möglichst genau vor, versuche dich in sie hineinzuversetzen, wie sie ticken, was ihnen wichtig ist, was sie erwarten? Wovon sie träumen?
- Wie arbeitest du? Was ist der Unterschied zu Mitbewerbern? Was hat der Kunde davon, wenn er mit dir zusammenarbeitet? Und welches Problem löst du?
Step 2 – Deine Tonalität
- Welche Farben, Symbole passen zu dir? Zu deinen Kunden? Zu deinem Business? Überlege dir, was dir dazu alles einfällt. Schreibe es am besten gleich auf. Oder, wenn du Pinterest nutzt, pinne alles, was dir gefällt, an ein Board. Aussortieren kannst du später.
Tipp! Schaue auch gerne bei meinen >> Pinterest-Boards zur Inspiration vorbei. - Welcher Stil gefällt dir? Deinen Kunden? Was passt gut zu deinem Business? Zu deinen Werten? Sammele gerne Logos, die dich ansprechen. Schaue sie dir genau an und überlege, warum sie dich ansprechen. Oder, was du ändern würdest, wenn es dein Logo wäre.
- Es gibt ganz unterschiedliche Stile. Und Moden. Aber mit den Moden ist das so eine Sache, was heute hip ist, kann morgen oder in 1, 2 Jahren schon nicht mehr passen. Überlege, was könnte mindestens fünf Jahre für dich passen?
Tipp! Klar, einfach, aber prägnant. Mit einem coolen Twist, das funktioniert meist gut. - Es gibt reine Wortmarken (nur Schrift), Wort-Bild-Marken (Schrift und Symbol), nur Bildmarken, Monogramme, Maskottchen-Logos und Mischformen.
Step 3 – Deine Farben
- Farben sind ein weites Feld. Es gibt viel zu bedenken. Auf jeden Fall sollten deine Farbe(n) zu dir passen. Zu deinem Business. Und die richtige Wirkung/Bedeutung vermitteln. Dazu empfehle ich dir meinen Beitrag >> „Welche Farben für dein Corporate Design?“
- Auch solltest du bedenken, dass Farben am Bildschirm und gedruckt unterschiedliche Farbräume haben und so unterschiedlich wirken können. Am Bildschirm hast du mehr Möglichkeiten als im Druck, weil der Farbraum größer ist. Und Farben wirken aufgrund der technischen Bedingungen in der Regel am Bildschirm leuchtender. Es gibt sogar Farben, die im Druck nicht dargestellt werden bzw. abweichen können. Oder nur mit teuren Pantone-Farben möglich sind.
- Farben können auch unterschiedlich wirken, je nachdem wie viel Fläche damit eingefärbt ist. Ob es nur ein Schriftzug ist oder eine größere Fläche oder ein Gestaltungselement. Bedenke das.
Step 4 – Deine Typografie (Schrift)
Auch ein weites Feld mit Tausend und einer Möglichkeit. Für einen Laien sicher am schwierigsten zu bewältigen. Aber auch hierzu ein paar Tipps für dich:
- Wie soll dein Logo wirken? Klar? Seriös? Traditionell? Modern? Mit oder ohne Serifen?
2. Soll die Schrift verspielt sein? Ist eine Handschrift passend? Überlege dir, was zu deinem Business passt. Wie willst du wahrgenommen werden?
3. Wenn du zum Beispiel unter deinem (Firmen-)Namen eine Subline platzieren willst, dann ist es oft eine gute Idee zwei Schriften zu wählen. Zum Beispiel eine Typo mit Serifen und eine ohne …
4. Und bedenke, dass deine Schrift(en) auch für Langtexte, im Schriftverkehr, gut „funktionieren“ müssen. Für Headlines. Online wie Offline. Im kleinen Format in einer Anzeige. Und auf einem großen Werbebanner oder für deine Social-Media-Posts. Sie sollte stets gut lesbar sein, Stichwort: Barrierefreiheit (dazu wird es demnächst einen Gast-Beitrag geben).
5. Hier noch ein Link-Tipp für schöne >> Schriftpaarungen zur Inspiration.
Step 5 – Das Finale
Im letzten Schritt geht es um die Feinheiten. Falls, du dich entscheidest, dein Logo komplett alleine zu entwickeln, dann solltest du noch auf Folgendes achten …
- Dein Logo muss in allen Größen „funktionieren“. Heißt: Stets gut wiedererkennbar und lesbar sein. Auch in der kleinsten Darstellung. Denke auch an das Favicon für deine Website.
- Du brauchst je nach Einsatzgebiet (Online oder Druck) unterschiedliche Dateiformate. JPG oder PNG für Online-Präsenzen, ggf. auch Vektorgrafiken (SVG). Und für den Druck ebenfalls Vektorgrafiken (EPS). Der Vorteil von Vektorgrafiken ist, dass sie frei skalierbar sind, ohne Qualitätsverlust. Ein JPG mit geringer Auflösung für einen großformatigen Druck zu verwenden ist keine gute Idee, das wird unscharf und pixelig. Und erstelle niemals ein Logo mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop! Denn dann hast du sehr wahrscheinlich (je nach Größe/Format) genau dieses Problem mit Verpixelung, zumindest im Druck. Verwende für die Logo-Entwicklung ein Programm wie Adobe Illustrator, Affinity Designer oder Corel Draw.
- Beachte, die unterschiedlichen Farbräume CMYK (für Druck) und RGB/HEX (für Online) beim Abspeichern.
- Erstelle dir dein Logo in unterschiedlichen Varianten. Nur dein Symbol, nur Schrift, s/w (positiv/negativ), Ausschnitt und ggf. auch in den verschiedenen Farbvarianten usw.
Step 6 – Der nachhaltige Bonus
Last but not least, meine Tipps zum nachhaltigen Logo, worauf du achten solltest …
- Achte beim Design darauf, dass dein Logo nicht mehr als zwei, höchstens drei, Farben hat. Das spart im Druck Farbe und damit Ressourcen.
- Gestalte dein Logo möglichst minimalistisch. So bleibt es lange modern und einsetzbar. Auch so sparst du Ressourcen.
- Achte darauf, dass es nicht austauschbar ist, es wirklich einzigartig ist, mit hohem Wiedererkennungswert.
- Als umweltbewusstes Unternehmen achte darauf, dass deine Nachhaltigkeit sich auch im Logo, z. B. durch die Farbwahl widerspiegelt.
- Beziehe auch deinen Slogan bzw. deine Subline ggf. schon bei der Logogestaltung mit ein.
Tipp! Bedenke stets: Ein Logo muss mehr sein, als nur hübsch und dir gefallen! Und, es ist zudem „nur“ die Basis für dein BrandDesign.
Pro-Tipp! Lass die Finger weg von Canva & Co., wenn du dein Logo gestalten willst. Die vielen hübschen Beispiele verleiten dazu, ein Allerweltslogo zusammenzustellen. Ebenso Logos mit KI erstellen. Glaube mir, es ist keine gute Idee. Dein Logo wird fad, seelenlos und austauschbar sein. ich hab’s schon oft genug gesehen. Wenn’s am knappen Budget liegt, spare lieber und warte mit deinem Logo und mache es besser später richtig. Und lasse es, wenn du es dir selber nicht zutraust, von einem Profi designen. Du wirst es nicht bereuen!
Du hast Fragen? Melde dich gerne bei mir. Am besten buchst du einfach einen >> Telefontermin. Und wir schauen, wie ich dich unterstützen kann. Das kostet nix, ist aber garantiert nicht umsonst.
PS: Wenn du dich für die aktuellen Logo-Trends interessierst, dann klick mal hier >>