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Bio – alles gut? Wie nachhaltig ist Bio wirklich?

Schön wär’s. Aber auch bei Bio ist nicht alles automatisch gut. Ich sehe genauer hin. Und, ich gebe es zu: Ich bin ein kleiner Verpackungs-Nerd.

Bereits seit einigen Jahren verwende ich nur noch feste Seife – für die Haare, Körper und Hände. Weil ich (Plastik-)Müll vermeiden will. Und weil ich Unternehmen gerne unterstütze, die ihre Werte leben: die auf Bio, vegan, tierversuchsfrei, ressourcenschonend setzen.

Illustration: Feste Seife - Bio - alles gut?
Feste Seife für Haare, Körper, Hände

Kaufe ich ein neues Produkt, sehe ich genau hin. Denn, wenn es mit Nachhaltigkeit wirbt, dann erwarte ich, dass alles passt. Gibt es seriöse Siegel? Wie und was wird zum Umweltbewusstsein kommuniziert? Gibt es plastikfreie Verpackung usw.?

Kürzlich hat es mich mal wieder gepackt und ich hatte gleich zwei dieser „Hm … echt jetzt?“-Momente. Beides Produkte, die ich eigentlich gerne verwende. Aber die Verpackung? Ich war enttäuscht. Denn die erzählt eine etwas andere Geschichte.

Und es zeigt sich mal wieder, es lohnt sich, auch das Kleingedruckte auf einer Schachtel zu studieren. Oder besser noch: auch als Marke selbst genauer hinzusehen.

Bio, vegan, nachhaltig – und dann?

Die kleine Schachtel, in der die Seife verpackt ist, sah eigentlich gut aus. Kein überflüssiges Material, kein Hochglanz. Prima. Und ich hatte gehofft: 100 % Recyclingpapier, vielleicht sogar mit dem Blauen Engel zertifiziert. Aber: Es war „nur“ FSC-Mix. Was bedeutet das?

Bio aber "nur" FSC MIX?
Das FSC MIX Siegel für Verpackungen

„FSC Mix steht für Produkte, bei denen Materialien aus FSC-zertifizierten Wäldern, Recyclingmaterial sowie Material aus kontrollierten Quellen (Controlled Wood) zum Einsatz kommen.“

Quelle: fsc-deutschland.de

FSC ist nicht schlecht – keine Frage. Aber warum ein Mix? Warum nicht konsequent auf Recyclingpapier setzen? Gerade bei einem Bio-Produkt?

Ich werde bei der Marke mal nachfragen, warum kein 100 % Recyclingpapier verwendet wird und bin gespannt auf die Antwort. Update folgt, versprochen.

Kosmetik & Karton: Grünes Image mit doppeltem Boden

Dann noch eine andere Sache, die mich geärgert hat: Eine Naturkosmetik-Gesichtscreme. Der Tiegel aus Glas, der Deckel aus Kunststoff – soweit erstmal okay. Aber: Das Ganze zusätzlich in einem Karton verpackt. Aber vielleicht ist das aus Gründen der Sicherheit erforderlich, damit es keinen Bruch beim Transport gibt. Okay. Dennoch …

Am Boden dieser Verpackung war eine Art Podest eingearbeitet. Kennst du das? So ein Innenaufbau, der das Produkt größer wirken lässt. Ganz ehrlich: Muss das sein? Für mich ein klarer Minuspunkt – vor allem bei einem Bio-Produkt, so eine Mogelpackung.

Auch hier kam wieder „nur“ FSC-Mix zum Einsatz. Auch wäre es gut zu wissen, ob es Recyclinganteile beim Glas oder Kunststoff gibt. Oder ob eines der beiden Bestandteile vielleicht sogar gänzlich aus Recyclingmaterial besteht. – Wird überhaupt Recyclingglas in der Kosmetikbranche eingesetzt? Wäre ein interessanter Ansatz, mal darüber nachzudenken.

Grüne Marken: Deine Kund*innen schauen genau hin

Vielleicht denkst du jetzt, ganz schön kleinlich. Wer schaut schon so genau hin? Aber ich weiß, ich bin nicht die Einzige. Denn, wer sich für Bio entscheidet, erwartet mehr als bei „konventionellen“ Produkten: Transparenz. Ehrlichkeit. Konsequenz. Und auch keine Verpackungstricks aus der Marketing-Mottenkiste!

Wenn du eine Marke aufbaust, die für Nachhaltigkeit steht, dann nimm deine Zielgruppe ernst. Frag sie, was sie sich wünschen. Auch: Was sie sich nicht wünschen. Und vor allem: Schau, was du besser machen kannst.

Denn seien wir mal ehrlich: Einmal enttäuscht – und der Kunde ist weg. Und vielleicht kommt er nie wieder.

Nachhaltigkeit beginnt mit Ehrlichkeit

Niemand ist perfekt. Auch ich nicht.
Aber wenn du eine grüne Marke führst, solltest du offen zeigen, dass du dran bist. Dass du besser werden willst. Und dass du zu 100 % hinter deinen Produkten stehst – auch bei der Verpackung.

Mein Tipp!
Kommuniziere klar, was du tust – und wo du noch optimierst. Was deine Schritte sind. Deine Kund*innen danken es dir mit Vertrauen. Und Treue. Ganz bestimmt.

Du bist dir nicht sicher, ob deine Bio-Marke bestmöglich präsentiert ist? Fordere dir jetzt für 0 Euro meinen nachhaltigen Markencheck an. Für einen ersten Überblick, um zu sehen, ob oder wo du Optimierungsbedarf hast.

PS: Du interessierst dich auch für Papieralternativen für dein nachhaltiges Unternehmen? Dann empfehle ich dir meinen Beitrag „Recyclingpapiere, das Must-have für dein Unternehmen“.

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