Es ist wieder soweit. Und diesen Monat bin ich mal wieder dabei. Bei der Blog-Aktion von „Draußen nur Kännchen“: 12 von 12. Auch, wenn es nur sog. Thin Content ist, ich hatte heute einfach Lust dazu, (m)einen Tag zu dokumentieren. Aber Achtung! Es wird fast schon episch lang. 😉 Ich hoffe, mein Beitrag ist interessant und inspiriert dich!
Inhalt
Mein Start in den Tag: Morgenrunde bei knallblauem Himmel
Es ist 8.25 Uhr und mein bester Mitarbeiter Remo (arbeitet als Feelgoodmanger und Fitnesstrainer) und ich starten in unser Morgenritual: unsere erste Runde. Es ist schon recht warm, aber auch sehr windig. Der Himmel ist knallblau, die Vögel zwitschern. Die Feldlerchen, die Mönchs- und Gartengrasmücken übertönen fast alle anderen Stimmen, als wir durch die Hecke laufen. So schön. Wir laufen an jungen, übermütigen Pferden vorbei. Ich sauge die wunderbare Sommerstimmung auf und fühle mich inspiriert.

Da ist dieser eine Kirschbaum. Er hängt brechend voll mit täglich roter werdenden Kirschen. Die Versuchung ist groß, obwohl sie noch einige Tage Sonne brauchen, um richtig reif zu sein. Ich mache einen Satz über den kleinen Graben und nasche zwei, drei von den dunkelsten Kirschen. Herrlich erfrischend, wenn auch noch nicht ganz so aromatisch. Sie brauchen halt noch ein paar Tage Sonne.

Wie die Natur mich mal wieder inspiriert hat
Okay, jetzt bin ich ein wenig abgeschweift. Zurück zu meiner Inspiration. Bereits gestern entdeckte ich auf einer anderen Strecke den XY Storchschnabel, der sich gut ausgebreitet hat – ich beobachte die Stelle schon ein paar Jahre. Und auf dem ich schon einen für mich spektakulären Insektenfund gemacht habe: Die Weißgebänderte Rosenblattwespe. Das fällt mir heute morgen wieder ein und beschließe die Blüten als Basis für ein sommerliches Design zu nutzen.

9.37 Uhr – Frühstück. Wie meistens gibt es ein selbstgebackenes Vollkornbrötchen, mit Skyr und selbstgemachter Konfitüre (heute: Aprikose-Lavendel von 2024) und ein Stück Kuchen vom Wochenende. Mein Lesestoff für die zweite Tasse Kaffee ist ein altes GEO-Heft von 2004, das mir beim Aufräumen letzte Woche in die Hände gefallen ist.

Warum gerade dieses? Wegen der Titelgeschichte. Mich beschäftigt das Drama der Vertreibung und Flucht nach dem 2. Weltkrieg immer noch. Oder: immer wieder. Zum einen, weil meine Mom eine Betroffene war und mich Geschichte, und ganz besonders diese Zeit, sehr interessiert. Und weil ich ein Buch schreibe, für und über meine Mom. Mit ihren Erinnerungen, die leider lückenhaft bleiben werden, aber es ist mir einfach wichtig, damit ihre Geschichte nicht vergessen wird. Denn jedes Einzelschicksal ist anders.
Mit Tee starte ich in den Bürotag
Ebenfalls wie immer, koche ich mir, bevor ich mich an den Schreibtisch setze, eine Kanne Tee. Immer Sommer ist das meistens ein frischer Pfefferminztee (von meinen Pflanzen im Topfgarten) oder Zitronenmelisse – wie heute, mit etwas Grüntee dazu.

10.25 Uhr – Ich schließe als Erstes mein Fenster. Dann beim Nachbarn wird die Hausfassade erneuert und der Handwerker hört dröhnend laut Musik, die mich kirre macht. Aber nicht nur die Lautstärke, vor allem die Musik (furchtbare Marschmusik und so’n Kram … grmpf) und das schiefe Mitsingen.
How ever. Ich werfe meinen Compi an, checke meine Mails und schaue kurz bei LinkedIn vorbei. Ich wundere mich noch immer über die für meine Verhältnisse unglaubliche Reichweite meines Beitrags vom Dienstag (rund 9 x so viel wie im Durchschnitt). Einerseits freue ich mich natürlich, weil deutlich mehr Menschen meinen Beitrag gesehen haben. Immerhin. Andererseits zeigt es aber auch mal wieder, wie willkürlich und unberechenbar der Algorithmus ist. Warum er mich dieses Mal so pusht, keine Ahnung. Egal.
Blick ins Bullet Journal: Was ist zu tun?
Weiter geht’s. Ein Blick in mein Bullet-Journal. Was ist zu tun. Eigentlich nicht viel. Zumindest, was Kundenprojekte angeht. Nur ein kleines Projekt ist in Arbeit. Und da warte ich noch auf das finale Feedback. Mein LinkedIn-Post für heute ist bereits terminiert. Und dann steht da „12 von 12“. Also fange ich schon mal an, diesen Text zu schreiben.
12.07 Uhr – Das Handy klingelt. Ah … eine liebe Kundin, von der ich schon lange nichts mehr gehört habe. Hat mich sehr gefreut und wir haben nett geplaudert. Ein bisschen über dies und das ausgetauscht. Über den KI-Hype gewundert und auch ein bisschen aufgeregt und uns dann einen schönen, sonnigen Tag gewünscht.
Wenn liebe Kund*innen überraschend anrufen
Ist doch herrlich, wenn man solche Kund*innen hat, die sich einfach mal so melden und plaudern mögen. Es muss ja nicht immer ums Business und Projekte gehen. Stimmt’s?
Da noch Zeit bis zur Mittagspause war, habe ich schon mal eine Skizze von der Storchschnabelblüte angefertigt. Und überlegt, was ich draus mache. Und welche Farben ich nehme.

13.12 Uhr – Zeit für die große Mittagspause. Ja, bei mir dauert die immer etwas länger. So knapp zwei Stunden etwa. Denn nach einem kleinen Imbiss, ein belegtes Brötchen und als Dessert gab es heute meine ersten, gestern geernteten Erdbeeren (auch aus dem Topfgarten). Und geht es los zu unserer Nachmittagsrunde. Die heute allerdings wegen der hohen Temperaturen etwas kürzer ausgefallen ist. Zum Glück ist noch etwas Wasser im Bach, sodass sich Remo erfrischen konnte.


Unterwegs, wie oft, habe ich wieder die eine oder andere Idee. Für meine Storchschnabelblüte. Was ich daraus machen könnte. Und komme zu dem Entschluss, es soll ein Design, Designelemente für eine Geschirrserie oder für Merchandise-Produkte werden.
Eine blumige Idee
15.05 Uhr – Ich sitze wieder am Schreibtisch und starte mit der Ideensammlung, wie mein Blütendesign werden könnte. Probiere div. Ideen aus. Spiele mit Verläufen. Mit Outlines, 3D und so nach und nach kristallisiert sich heraus, was es wird. Es soll so ein bisschen an die Designs der 50er Jahre erinnern. Ich zeichne die Blütenblätter möglichst genau nach. Es soll aber grafisch sein. Und ich möchte, dass man die Storchschnabelblüte noch ein wenig erkennt.

17.00 Uhr – Es ist Zeit für LinkedIn. Mein heutiger Beitrag geht online. Dachte ich. Stimmt aber nicht. Ich hatte den Erscheinungstermin ja noch mal geändert. Ups … Egal. Dann ist der Algo jetzt sicher wieder böse mit mir, weil ich seine Wünsche nicht befolgt habe. 😉
LinkedIn-Time: Heute geht es um meine Werte
Egal. Ich schaue mir erstmal meine Lieblings-Kontakte an, was sie gepostet haben. Kommentiere, was mich interessiert. Und reagiere auf die Kommentare zu meinem Post. Beantworte ein paar Mails.
Und, worum ging in meinem heutigen Post? Es ist ein Persönlicher. Es geht um Werte. Meine Werte.

→ By the way: Was sind deine wichtigsten Werte? Schreibe es mir gerne in die Kommentare.
Ups. Schon wieder 18.00 Uhr vorbei …
Der große Hunger meldet sich zu Wort. Also schließe ich LinkedIn und verschwinde Richtung Küche. Mit knurrendem Magen stehe ich da und überlege, was koche ich heute? Gehe meinen Kochzettel rauf und runter. Worauf habe ich Lust?
Das beste Essen im Sommer? Salate.
Ich könnte die gefüllten Pitabrote machen. Aber dazu ist es jetzt zu spät. Der Hefeteig muss ja noch gehen … nee, das wird nix. Da bin ich ja längst verhungert, bis das fertig ist. Ah, ich weiß, was ich mache: Einen griechischen Nudelsalat. Das geht fix und da habe ich jetzt so richtig Lust drauf.
Ich bereite alles vor, damit das Ganze noch etwas durchziehen kann und auf geht’s zur letzten kleinen Runde mit dem „Schwarzen“.
19.15 Uhr – Endlich. Abendessen. Mit richtig Kohldampf mache ich mich über den Nudelsalat her. Wieder mal super lecker. Den gibt es immer mal wieder im Sommer. Anschließend mache ich klar Schiff in der Küche und gieße meine Topfpflanzen vorm Haus.

Da es schon lange fällig ist, topfe ich auch noch fix ein paar Pflanzen um: Einen Ableger von meinen Zierbananen. Und den Basilikum teile ich, er bekommt einen Mini-Balkonkasten. Zu mehr hatte ich dann doch keine Lust. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Aber ein Anfang ist gemacht.

20.31 Uhr – Jetzt geht’s nochmal an den Schreibtisch. Ich schreibe in mein digitales Tagebuch. – Das mache ich seit dem Tod meiner Mom vor inzwischen fast einem Jahr, als Ersatz zu unseren abendlichen Telefonaten, die ich sehr vermisse.
21.00 Uhr – Noch eine Runde Yoga, ein bisschen Kurzhanteltraining, ein bisschen Pilates. Frau muss ja fit und beweglich bleiben. Mache ich mindestens 5 x pro Woche zusätzlich zum Laufen (so um die 10 km täglich).
Feierabend um Mitternacht
21.30 Uhr Ich schreibe weiter an diesem Blogbeitrag. Und dann ist Feierabend. Füße hoch. Ende Gelände. Gucke noch eine Folge MARE-TV „Samos – grüne Berge …“ und surfe noch ein bisschen durchs Internet, schaue kurz in meiner Facebook-Kochgruppe vorbei. Und informiere mich, was heute so los war in der Welt. Und lese von dem Flugzeugabsturz in Indien. Ach menno … 🙁 Und zu guter Letzt lese ich noch mal über diesen Blogbeitrag und schreibe ich mir die To Do’s für Freitag ins Bullet Journal.
Das war mein 12. Juni 2025. Jetzt ist es gleich Mitternacht (23.55 Uhr) und wirklich Feierabend. 🙂
PS: Heute hätten meine Eltern ihren 61. Hochzeitstag gefeiert … Wünschte, sie wären noch da.
Diese eine Passage um 20.31 Uhr hat mich tief berührt.
Dass Du das digitale Tagebuch als Ersatz für Eure Telefonate gewählt hast – das ist so liebevoll, so stark.
Fast wie ein unsichtbarer Faden, der weiterwebt.
Ich finde, solche kleinen Rituale halten uns verbunden – auch wenn Worte fehlen.
Meine drei wichtigsten Werte sind Selbstwirksamkeit, Freiheit und Leichtigkeit.
Sie begleiten mich wie ein inneres Navi – besonders dann, wenn mal wieder alles gleichzeitig anklopft. (Was öfter mal passiert.)
Danke für Deinen persönlichen Einblick.
Deine Linda
Liebe Linda,
vielen Dank für deine lieben Worte! Ja, so empfinde ich es, unser unsichtbarer Faden besteht weiter.
Freiheit, ja, das ist auch für mich ein sehr wichtiger Wert. Und auch deine anderen beiden kann ich gut nachvollziehen. Ich habe in meinem Beitrag diese genannt. Mal ist der eine wichtiger, mal ein anderer: • Nachhaltigkeit, Offenheit & Ehrlichkeit, Intuition, Wertschätzung, Verantwortung, Toleranz & Respekt.
Hast du schön formuliert: Ja, wie ein Navi oder Kompass (wie auf meinem Bild).
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Heidrun
Hallo Heidrun,
vielen Dank für den Einblick in Deinen Tag.
Ich bin auch sehr dankbar für meinen beiden Racker, die mich morgens erst mal raus und frische Luft an meine Synapsen bringen. Ich bin gespannt, was aus Deinem Design der Blüte wird 😊
LG,
Britta
Hallo Britta,
sehr gerne.
Ach, wie schön. Du hast sogar zwei Fellnasen? 🙂
Ja, ich bin auch gespannt. Vielleicht lade ich ein paar Designs erstmal bei Spreadshirt hoch.
LG und ein schönes Wochenende
Heidrun