Vor vielen, vielen Jahren hatte ich einen klaren Berufswunsch: Ich wollte Comics zeichnen. Daraus wurde nichts. Das Leben führte mich auf andere Wege. Fast 21 Jahre später landete ich schließlich doch noch im kreativen Bereich und habe eine Zeitlang regelmäßig auf meinem Instagram-Account > illustriert und phasenweise täglich in meinem Sketchbook gezeichnet.
Und dann, ganz unerwartet, tauchte mein alter Traum wieder auf. Vor ein paar Wochen erhielt ich eine E-Mail vom > mitp-Verlag mit der Vorstellung des Buches „Coole Comics zeichnen und erzählen“. Spontan, wie ich bin, habe ich sofort ein Rezensionsexemplar angefordert. Ich wollte einfach wissen, ob die alte Leidenschaft für Comics noch in mir schlummert.
Comics zeichnen: Ein alter Berufswunsch lebt wieder auf
Wenige Tage später hielt ich das Buch in den Händen und blätterte neugierig darin. Mein erster Gedanke: Klasse. Und dann: Oh je … Aber nicht aus dem Grund, den du jetzt vielleicht denkst. Nein, weil ich plötzlich realisierte: Das wird richtige Arbeit. Puh … Ich hatte es mir leichter vorgestellt. Schließlich kann ich zeichnen. Aber Geschichten erfinden, Szenen usw.? Da musste ich mir eingestehen, das ist nicht gerade meine Stärke. Hm … und jetzt?
Okay, dachte ich mir, versuch’s einfach. Also legte ich los mit den ersten Übungen. Das ging flott von der Hand. Es fiel mir leicht, einfache Dinge zu zeichnen, Lücken in einem Comic zu ergänzen, Köpfe, Gesichter und Emotionen darzustellen, Frisuren, Körper und Figuren zu skizzieren. Aber dann kamen die Hände. Mit denen stehe ich schon ewig auf Kriegsfuß. Die Übungen waren klasse und es ging dann doch recht gut. Allerdings müsste ich wohl mehr üben. Aber dazu fehlt mir oft etwas: entweder die Zeit, die Lust – oder beides.
Erste Schritte und überraschende Herausforderungen
Die nächsten Übungen wurden für mich noch herausfordernder. So kam es, dass ich das Buch nach etwa der Hälfte der Aufgaben zur Seite legte. Es stresste mich mehr, als dass es mir Freude machte. Vielleicht war es doch gut, dass mein erster Berufswunsch nicht in Erfüllung ging, wer weiß?
Dennoch: Versprochen ist versprochen. Ich wollte ja eine Rezension schreiben. Also ging ich in Ruhe die folgenden Seiten durch. Das Buch fordert unter anderem dazu auf, eine eigene Comicwelt zu entwerfen. Dann ein Kapitel zu Bildaufbau – wie man Bildausschnitte auswählt, Stimmungen erzeugt, Schatten setzt. Das Kapitel 6 widmet sich den verschiedenen Comic-Elementen wie Sprechblasen, Soundwörtern und Schriften.
Ab Seite 76 ging es um Comic-Cover. Ich dachte: Yeah! Endlich etwas, das mich reizt. Aber die Zeit …
Kapitel 7: Storytelling, Szenen zeichnen, Erzählteile. Da war ich wieder raus. Aber ich muss sagen, wie auch die vorherigen Kapitel, alles ist sehr gut strukturiert und mit vielen Übungen angereichert. Zum Abschluss des Kapitels gibt es noch eine Checkliste für Storyfragen.
Kapitel 8 befasst sich schließlich noch mit dem Workflow – vom Bilder und Ideen sammeln bis hin zum Übertragen, dem Zeichnen des Comics. Dazu noch findest du noch Tipps fürs Raster und Platz für eigene Übungen.
Eine kreative Reise mit klaren Erkenntnissen
Mein Fazit: Es ist ein tolles Mitmachbuch. Es führt Schritt für Schritt von einfachen Übungen, zu etwas anspruchsvolleren bis hin zu komplexeren Aufgaben. Alles ist gut strukturiert, mit guten Tipps für das Erfinden und Zeichnen von Geschichten. Du es wirklich lernen willst, ist dieses Buch ein sehr guter Einstieg ins Comiczeichnen. Probier es aus.
Mein Problem war vor allem die Zeit, ich konnte nicht kontinuierlich dranbleiben. Und so gut das Buch auch gemacht ist, ich bin ehrlich: Comiczeichnerin möchte ich nicht mehr werden. Der Zug ist abgefahren. Vielleicht arbeite ich das Buch irgendwann noch fertig durch, und dann gibt es hier vielleicht doch noch einen Mini-Comic zu sehen. Oder wenigstens ein Comic-Cover. Schau’n mer mal.
Tipp! Du kannst das Buch > „Coole Comics zeichnen und erzählen“ von Nina Dietrich direkt beim Verlag bestellen.