Ich hadere ja immer mal wieder mit der sogenannten Künstlichen Intelligenz. Und denke mir: einerseits … und andererseits.
Kürzlich entdeckte ich das Buch „Künstliche Intelligenz – für Illustratoren & Kreative“. Das machte mich neugierig und ich fragte beim Verlag nach einem Rezensionsexemplar. Ein paar Tage später lag ein Exemplar in meinem Briefkasten.
Ich war sehr gespannt und teile heute mit dir meine Gedanken zum Buch, zur KI und zu meinem kreativen Alltag. Denn die KI ist längst auch in meinem Berufsleben angekommen – ob es mir gefällt oder nicht.
Inhalt
Ein kurzer Blick ins Buch
Autor: Domingo Pino
Verlag: mitp
Erscheinungsjahr: 2025
ISBN: 978-3-7475-0947-0
Link: https://www.mitp.de

Das Buch richtet sich in erster Linie an Illustrator:innen, ist aber auch für andere Kreative bzw. Künstler*innen interessant.
Es bietet einen guten Überblick über die Auswirkungen der KI auf die Welt der Illustration. Es werden Grundlagen vermittelt, Chancen fürs eigene Business, Herangehensweisen, Techniken, Stilrichtungen und die Erstellung visueller Storys mithilfe von künstlicher Intelligenz (wobei, mit dem Begriff hadere ich auch, denn es ist genau genommen keine Intelligenz). Besonders positiv finde ich, dass der Autor auch ethische Fragen anspricht – das Thema darf in dieser Debatte auf keinen Fall fehlen.
Mein Eindruck: Inspirierend & und mal schauen …
Wie ich das immer bei bildlastigen Büchern mache, habe ich zuerst einmal durchgeblättert und fand auf den ersten Blick die Bildbeispiele schon mal sehr inspirierend. Dann habe ich ein bisschen quer gelesen und dabei etwas entdeckt, das mich überrascht hat, obwohl es eigentlich naheliegend ist:
KI-Tools als Testlabor für meine Arbeiten!
Darauf hätte ich wirklich selbst kommen können, aber manchmal sieht man eben – auch ich – den Wald vor lauter Bäumen nicht. 😉
Denn die KI kann eine wunderbare kreative Unterstützung & Inspirationsquelle sein, um …
- div. Ideen auszuprobieren,
- Zeit (und ggf. Zeichenmaterial) zu sparen,
- sich Skizzen als Vorlage generieren zu lassen oder
- unterschiedliche Mal- und Zeichentechniken zu testen.
Diese Erkenntnis war ein echter Aha-Moment für mich!
Zwischen Lernmomenten und Luft nach oben
Das Arbeiten mit KI-Tools ist für mich nicht neu – schließlich steckt ja in Programmen wie Photoshop oder Illustrator schon lange „künstliche Intelligenz“. Vor allem: generative KI-Tools. Neu war für mich jedoch zum Beispiel, wie man mit sogenannten Negativ-Prompts arbeitet oder eigene Materialien und Werke in die KI einspeisen kann, um mit den KI-generierten Werken noch näher an den eigenen Stil heranzukommen.
Auch die Vorstellung verschiedener Stilrichtungen fand ich spannend – auf manche wäre ich selbst gar nicht gekommen, wie Linolschnitt, Riso oder Collage. So hat mich das Buch motiviert und inspiriert, mal wieder mehr auszuprobieren. Also habe ich Adobe Firefly „angeworfen“ und mal ein wenig experimentiert, mit einer Skizze aus meinem Sketchbook. Das ist alles nicht perfekt und ich habe mit Photoshop noch etwas daran gebastelt. Dennoch, so kam ich auf ein paar Ideen, die unbedingt mal analog ausprobieren will.



Links siehst du meine Skizze. Die beiden anderen Werke sind KI generiert, auf Basis meines Referenzbildes und unterschiedlicher Stile und Prompts. Beide Ergebnisse sind eine wunderbare Inspiration, wie ich meine Skizze ausarbeiten könnte. Ich werde es probieren und später hier zeigen.
Andere Programme habe ich bisher noch nicht ausprobiert. Kommt noch. Demnächst.
Was ich etwas enttäuschend fand, waren die ergänzenden Videoclips. Sie bieten leider keinen echten Mehrwert, sondern wiederholen im Grunde nur die Buchinhalte. Jedoch gebe ich zu, ich habe nicht alle QR-Codes ausprobiert, weil ich dann keine Lust mehr dazu hatte – also ist diese Aussage von mir mit Vorbehalt.
Ebenfalls hilfreich wäre eine kleine Vergleichstabelle der vorgestellten KI-Programme gewesen – mit Vor- und Nachteilen, um die Unterschiede schneller zu erkennen.
Alles in allem aber ein bunter Strauß an Inspiration, Ideen und Impulsen, die Lust machen, selbst zu experimentieren. Und die KI nicht vom Arbeitsprozess aus Prinzip auszuschließen.
Was das Buch bei mir ausgelöst hat
Obwohl ich das Buch als wertvolle Quelle für Kreative sehe, bleibe ich skeptisch. Warum? Urheberrecht, Ethik und Fairness sind und bleiben weiterhin zentrale Fragen – auch wenn der Autor eine interessante Perspektive bietet: Schon immer haben Künstler:innen sich von anderen inspirieren lassen oder Stile aufgegriffen. Nichts anderes tut die KI. Entscheidend ist also, wie wir Menschen damit umgehen und ob wir Rechte respektieren und sie nicht missbräuchlich verwenden, Stichwort: Fakenews.
Gerade weil ich aktuell wieder viel mehr analog arbeite, reizt es mich, einige Tools mal so richtig auszutesten – etwa Adobe Firefly. Habe ich bisher nur sehr halbherzig. Vielleicht entdecke ich dabei sogar Möglichkeiten, die sich auch für Logos oder Branddesigns sinnvoll nutzen lassen.
Und so plane ich, in Zukunft in Selbstversuchen zu testen, wie Künstliche Intelligenz mich in meinem kreativen Prozess unterstützen kann. Sei es für meine Kundenprojekte oder für meine freien Arbeiten – und werde hier im Blog und/oder auf meinen Blog „Runa’s Art“ (noch im Werden) darüber berichten. Also: Stay tuned!
Mein Fazit zum Buch
Inspirierend und praxisnah – mit Luft nach oben. Das Buch bietet einen sehr guten Überblick über die vielen Möglichkeiten von KI für Kreative.
- Für Einsteiger:innen: sehr empfehlenswert.
- Für Technikfans: etwas zu oberflächlich.
Mir hat’s gereicht, um neue Impulse mitzunehmen – besonders, was den spielerischen, konstruktiven Umgang mit KI angeht.
Künstliche Intelligenz & Kreativität – mein Zwischenfazit 2025
Ich werde KI-Tools weiterhin umsichtig und bewusst einsetzen – dort, wo sie mir wirklich helfen, Prozesse zu vereinfachen oder Ideen anzustoßen. Ich bleibe am Ball. Informiere mich.
Klar, KI kann Zeit sparen, aber sie verbraucht auch enorm viel Energie. Denk mal an die Serverfarmen, wie viel Strom dafür nötig ist. Und sie kann unterstützen. Jedoch nie ersetzen, was Design menschlich macht: Intuition, Empathie und Einfühlungsvermögen. Und wirklich kreativ kann die KI auch nicht. Gänzlich neues entwickeln. Es ist immer das Generieren aus Bestehendem.
Wohl dosiert und mit Sinn und Verstand eingesetzt, kann KI ein wertvolles Werkzeug sein – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wie stehst du zu KI-Tools?
Welche nutzt du, und wie empfindest du den Einfluss der künstlichen Intelligenz auf deine kreative Arbeit? Schreib’s mir gern ins Kommentarfeld oder schick‘ mir eine E-Mail – ich freue mich auf den Austausch!
PS: Danke an den mitp Verlag und besonders an Miriam, die mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.